Einleitung
Die Oberlidblepharoplastik ist eine ästhetische und funktionelle Augenlidchirurgie, die sich mit der Entfernung von überschüssiger Haut (Dermatochalasis) und Fettgewebe befasst. In diesem umfassenden Artikel werden wir die Indikationen, die präoperative Bewertung, das operative Management und die postoperative Pflege für Patienten, die eine Oberlidblepharoplastik in Betracht ziehen, eingehend besprechen.
Indikationen für die Oberlidblepharoplastik
Die Hauptgründe für die Oberlidblepharoplastik sind überschüssige Haut (Dermatochalasis) und Fettvorwölbung (Steatoblepharon), die entweder zu funktionellen Sehproblemen oder kosmetischen Bedenken führen. Auch Dermatitis der überschüssigen Haut kann eine Indikation für die Chirurgie sein.
Faktoren, die zu Dermatochalasis und Fettvorwölbung führen
- Aktinische Veränderungen durch Sonnenexposition, die zu Kollagenverlust und Elastin führen.
- Schwächung des Orbitalseptums, was zu einer Vorwölbung von Fett führen kann.
- Schwächung der Levatoraponeurose, die zu einer involutorischen Ptosis führen kann.
- Genetische Varianten.
- Hoher Body-Mass-Index.
- Rauchen.
Risikofaktoren
- Alterung.
- Entzündliche Erkrankungen der Augenlider (z. B. Schilddrüsenorbitopathie, Blepharochalasis-Syndrom).
- Chronische Lidödeme bei systemischen Erkrankungen oder Allergien.
- Familiäre Vorgeschichte.
- Männliches Geschlecht.
Anatomie des Oberlids
Ein gründliches Verständnis der Oberlidanatomie ist entscheidend für die Bewertung potenzieller Kandidaten für die Oberlidblepharoplastik. Die Haut und der Orbicularis-Okuli-Muskel bilden die vorderen Schichten des Oberlids. Tief in diesen Schichten liegt das Orbitalseptum, das von der Arcus Marginalis am oberen Orbitarand stammt. Die Anheftungsstelle des Orbitalseptums an der Levatoraponeurose variiert zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen. Die Levatoraponeurose, Mullers Muskel, der Tarsus und die Bindehaut sind ebenfalls entscheidende Strukturen.
Diagnose
- Anamnese.
- Körperliche Untersuchung.
- Diagnostische Verfahren.
- Automatisierte oder manuelle Gesichtsfeldtests.
Operative Schritte
- Markierung der Oberlidfalten.
- Markierung der zu entfernenden Haut.
- Lokalanästhesie.
- Inzision entlang der Markierungen.
- Haut- und Muskulexzision.
- Dissektion durch das Orbitalseptum.
- Konservative Skulptur des Fettgewebes.
- Ggf. Fortschritt der Levatoraponeurose.
- Naht der Inzisionen.
Postoperative Pflege
- Häufige Anwendung von Eispackungen in den ersten 3 Tagen.
- Verordnung von antibiotischer Salbe.
- Topische Befeuchtung mit künstlichen Tränen.
- Vermeidung von Anstrengung und Sport für die ersten 10 Tage.
- Sofortige Meldung von Problemen.
- Nachuntersuchung nach 1-2 Wochen.
Komplikationen
- Narbenbildung.
- Asymmetrie.
- Überkorrektur.
- Unterkorrektur.
- Medialer Kanthenschlingenbildung.
- Trockenheit der Augenoberfläche.
- Bluterguss oder Sehverlust.
- Infektion.
- Blutung.
- Ptosis.
- Taubheit der Augenlider.
Fazit
Die Oberlidblepharoplastik ist ein effektiver Eingriff, der nicht nur ästhetische Verbesserungen, sondern auch funktionelle Vorteile bietet. Eine gründliche präoperative Bewertung und eine sorgfältige postoperative Pflege sind entscheidend für den Erfolg der Operation. Bei Interesse an einer Oberlidblepharoplastik sollten Patienten ihre Motivation und Erwartungen offenlegen, um realistische Ergebnisse zu gewährleisten.
